Umgebindehäuser

Denkmale mit Seele – eigenwillig und genial

Auf den ersten, flüchtigen Blick gleichen sie „normalen“ Fachwerkhäusern. Beim näheren Hinschauen offenbaren sie eine eigene architektonische Welt: die Umgebindehäuser. Sie sind in Europa einmalig. Sie prägen einen ganzen Landstrich. Der reicht von der Oberlausitz und Sächsischen Schweiz bis Niederschlesien und Nordböhmen. Für dieses Gebiet im Länderdreieck von Deutschland, Polen und Tschechien bürgert sich zunehmend der Name „Umgebindeland“ ein.

Die Umgebindehäuser sind vermutlich im 15./16. Jahrhundert entstanden. Einfache Dorfhandwerker verbanden die Fachwerk- und Blockbauweise genial miteinander und damit die Vorteile beider. Die Blockstube – einem Holzkasten gleich – wird von einem Tragwerk „umbunden“, auf dem das Dach oder Fachwerkobergeschoss ruht. Diese Stützkonstruktion ist das Umgebinde. Über die Jahrhunderte wurde die eigenwillige Konstruktion weiterentwickelt und neuen Anforderungen angepasst. So haben die Generationen verschiedenste Häuser hervorgebracht – große, kleine, schmale, breite, schlichte und repräsentative. Es gibt keinen Haustyp von größerer Individualität. Jedes Haus – häufig auch meisterhaft verziert – ist ein Unikat.

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